Gerabronn und Dünsbach

Bis zur Eingliederung ins Königreich Württemberg um 1806 gehörte Dünsbach zur Herrschaft der Freiherren von Crailsheim in Morstein, während Gerabronn bis 1810 zur Markgrafschaft Brandenburg–Ansbach gehörte. Die Ansiedlung von Juden wurde vermutlich Anfang des 17. Jh.s durch die Herrschaften toleriert.
1791 waren in Dünsbach zwölf und 1829 in Gerabronn sechs jüdische Haushalte zugelassen. Die Familien lebten vom Schacherhandel - viele waren verarmt. Erst die Gleichstellung 1864 brachte eine Verbesserung.
In Dünsbach wurde ab 1725 „Schul“ in einem Privathaus gehalten. Eine Synagoge gab es ab 1799; den Friedhof ab 1823. Die neue Schule mit „Mikwe“ in Dünsbach bestand zwischen 1847 und 1900. Die jüdische Gemeinde wurde 1914 aufgelöst. Am 1.12.1941 wurden die letzten Juden aus Dünsbach nach Riga deportiert.
Die jüdische Gemeinde Gerabronn bestand von 1847 bis zu ihrer Auflösung 1914. Von 1824 bis 1875 hatte sie eine „Schul“ als Betsaal und ein Frauenbad.
Die Toten wurden zunächst bis 1754 in Schopfloch, danach in Braunsbach und ab 1823 in Dünsbach bestattet.
Bedeutend für Gerabronn war die jüd. Familie Landauer. Israel Landauer gründete eine Vielzahl von Einrichtungen, mit denen die Stadt große regionale Bedeutung gewann. Ab 1933 gab es keine jüdischen Einwohner mehr.
Nur der jüdische Friedhof in Dünsbach ist noch als Zeugnis der jüdischen Besiedlung öffentlich zugänglich.

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